1921 - 1930

Um das Jahr 1920 hatte der Fußballsport im Landkreis Dillingen einen raschen Aufstieg zu verzeichnen, besonders in den Donaustädten Gundelfingen, Lauingen, Dillingen und Höchstädt. Diese Aufwärtsentwicklung führte zu Vereinsgründungen in den genannten Städten. 

Auch bei der Landbevölkerung fand diese Sportart großen Anklang. Junge Männer jagten auf der Straße und auf Wiesen dem Ball nach. Schon im Mai 1921 bildeten Sportbegeisterte in Weisingen eine Fußballmannschaft. Der neu gegründete Sportverein zählte 30 Mitglieder. Gründungsvorstand war Sebastian Hämmerle (geb. 1895), der aber auch das Amt des Schriftführers und des Kassierers betreute. Als Vereinslokal wurde der Gasthof "Zur Krone" gewählt. Mitglieder waren u.a. Karl Löffler (geb. 1899), Alfred Wolf (geb. 1896), Johann Spring (geb. 1895), Georg Fischer (geb. 1905), Josef Spring (geb. 1905), Franz Lipp (geb. 1907), Johann Egger sen. (geb. 1907) und Georg Dehler (geb. 1909). 

Den begeisterten Fußballern fehlte jedoch der geeignete Sportplatz. Es konnte nur auf Wiesen gespielt werden, nachdem das Heu eingefahren war. Der erste Fußball wurde in Augsburg gekauft und kostete 13 Reichsmark, er wurde von Toni Mayer mitgebracht. Fußballschuhe kosteten 28 Reichsmark (mit Stahlkappen und Stahlfedern). Die Austragung der ersten Spiele war mit Schwierigkeiten verbunden, die Verkehrslage von Weisingen erwies sich damals als ungünstig, außerdem wurden die Spiele durch die ältere Generation erschwert, da ihr das nötige Verständnis für das Spiel fehlte. 

In den ersten Jahren nach der Gründung wurden nur Freundschaftsspiele ausgetragen. Der erste Spielpartner war die Mannschaft von Gundremmingen. Ab 1923 nahm der junge Verein an Verbandsspielen teil, Gegner waren: 

Gundremmingen, Peterswörth, Bäumenheim, Jettingen, Dillingen, Lauingen, Ichenhausen, Thannhausen, Welden und Emersacker 

Streit nach einem verlorenen Spiel kannte man nicht. Fußtritte waren erlaubt, doch es gab noch keine Platzverweise, nur Hinausstellungen auf Zeit. Somit blieb die Flucht oft die einzige Rettung. Die Schiedsrichter Merk, Walter und Bögner aus Lauingen, die ihr Amt mit Idealismus ausübten, waren in Weisingen gern gesehen, sie erhielten 3 Reichsmark pro Spiel. 

In Dillingen wurde zum ersten Mal im einheitlichen Dress -aus diesem Grund kamen auch mehr Zuschauer- (Kosten: 68 Reichsmark) gegen die württembergische Mannschaft aus Unterkochen gespielt. Trotz eines 0:1-Rückstandes siegte der FCW mit 5:1 Toren. Zur damaligen Zeit bevorzugten die Spieler Auswärtsspiele. Gemeinsam fuhren sie mit den Fahrrädern zu den Austragungsorten, doch nach Hause kam jeder einzeln. 

Schon im Jahre 1925 war der junge Verein in der glücklichen Lage, auf einem ordnungsgemäßen Sportplatz (Bachwiese hinter der Kirche) spielen zu können. Er maß die Länge 78 m und die Breite 55 m, die Jahrespacht betrug 300 Reichsmark. Jedoch besaß man nur einfache Tore ohne Netz, ein Drahtnetz folgte erst später. Bei der Sportplatzeinweihung von 1925 trat die Weisinger Mannschaft gegen die Reserve aus Bäumenheim an und erreichte ein 2:2-Unentschieden. 

In der Tageszeitung konnten die Spielergebnisse schon teilweise nachgelesen werden, allerdings wurde nur über Siege berichtet, nie über verlorene Spiele, vereinbart wurden die Spiele durch Versenden von Postkarten.